Rückblick 2018 - Die PETTSTADTer KULT.schmiede

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"Orgie mit Obst (Schluss mit lustig)", Sa. 17. November um 20:00 Uhr im Bürgersaal
Musikalisches Makabarett von und mit Johanna Moll
Manchem Besucher - und sicher auch mancher Besucherin - stand der Angstschweiß auf der Stirn, als Johanna Moll im ersten Lied des Abends doch sehr ernsthaft von der bevorstehenden Orgie sprach und sang. Nun, die Zuhörerinnen und Zuschauer (o.ä.) hatten dann doch Glück, dass es beim Liedvortrag blieb, der allerdings saftig und urkomisch zugleich war. Wenn es Johanna Moll nicht gäbe, man müsste sie erfinden. Ihr virtuoses und stets gefühlvolles, bisweilen fast intimes  Akkordeonspiel, gepaart mit unglaublich schrägen und trotzdem oft zugleich tiefschürfenden Texten, dazu eine unvergleichliche Mimik: Auch ohne Mikrophon und Verstärker kam alles an, denn im Saal war es mucksmäuschenstill.
Auch wenn es diesmal neben aller skurrilen Komik etwa beim "Lied vom Nasengrab" auch einmal etwas melancholischer zuging, so hat Frau Moll ihr Versprechen doch gehalten: „…es geht auch um Orgien. Und bestimmt stirbt auch wer.“
Zwei Stunden beste Unterhaltung haben Vorfreude auf den nächsten Besuch dieser außergewöhnlichen Künstlerin geweckt.
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Tony Bulluck  Fr. 19. Oktober um 20:00 Uhr im Bürgersaal
Mit seiner Mischung aus Jazz, Blues, Reggae, Soul, Funk, Dance, Country & Western, Folk & Gospel begeisterte Tony Bulluck sein Publikum. Musik von Hand gemacht: Seine Stimme, sein Stil, man konnte gar nicht anders, man war einfach mittendrin und gefesselt von dieser Leichtigkeit und Wärme des Klanges. Wenn Musik auf den Menschen heilende Wirkung hat, so haben wir an diesem Abend ein grandioses Beispiel dafür erlebt. Und wenn Hary Tews dazu dazu noch solch schönes Licht zelebriert, geht man verzaubert und froh gestimmt nach Hause. Danke Tony!
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 „Die Geierwally“,  Sa. 22. September um 20:00 Uhr im Bürgersaal

Das TiG zeigte die mitreißende und tragikomische  Geschichte "Geierwally" von Theresia Walser/Karl-Heinz Ott nach dem Roman von Wilhelmine von Hillern. 
In einer gelungenen Mischung aus Witz und Tragik konnten die Zuschauer das ganze Leid und die innere Zerissenheit der Protagonistin spüren. Ursula Gumbsch, Elena Weber und Stephan Bach, die virtuos in verschiedene Rollen schlüpften, wurden am Ende mit begeistertem Applaus verabschiedet.
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Sa. 14. April 2018, 20:00 Uhr im Bürgersaal des Rathauses Pettstadt: 
"Judas" mit Christoph Auer

Einen großartigen Theaterabend mit einem faszinierenden Christoph Auer erlebten die Zuschauer im Bürgersaal. 
Es war eine bewegende Geschichte, erzählt von einem Mann, der viel zu sagen hat und noch viel mehr zum Nachdenken anregt, ohne dabei vorwurfsvoll zu sein. 
Intensiv erzählt und gespielt, war dieser Rückblick aus dem Mund von Judas ein beredtes Beispiel dafür, dass die Bösewichte nicht immer einfach böse sind. Auch Judas war einfach nur ein Mensch. Ein Mensch, der viel von sich zu erzählen hat, der aber auch um die Schwächen seiner Mitmenschen weiß und den Finger in manche Wunde legt, die unsereiner kaum erahnt hätte. Gerade deshalb war dieser Abend auch unglaublich aktuell. Denn in einer Zeit, in der die Medien glauben, nur noch durch grelle Überzeichnungen von Gut und Böse zu den Menschen vordringen zu können, tut es ungemein gut, tief in die Geschichte eines Menschen einzudringen und ihn dadurch in all seinen Charakterzügen kennen zu lernen.

Christoph Auer hat das so genial gemacht, dass man nach wenigen Minuten bereits ein Stecknadel im Publikum hätte fallen hören, und diese fast atemlose Spannung blieb bis zum Schluss.
Fast traute man sich nicht zu applaudieren, um diese Stimmung nicht kaputt zu machen...

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Freitag, 2. März 2018, 20 Uhr:
„Die Zaubertuba“ – eine Posse sehr frei nach Wolfgang Amadeus Mozart mit Martin Neubauer und Heiko Triebener

Spaß, Tiefsinn und mesiterhaftes Tubaspiel: Bereits zum dritten Mal geatierten Heike Triebener und Martin Neubauer bei der Kultschmiede, diesmal mit der Zaubertuba. 
Wunderbar die Briefe des Obersecretarius Wanzer - so schön muss man erst mal frängisch lesen können - und ein Brief des Komponisten. Darin bezeichnet er die Tuba als "fettsüchtig Trompeten" und "greulich grob Instrumentum", das die Köpfe brummen ließ, "als hätten sie zu viel Absinthum genossen".
Wenn Martin Neubauer die Rosendorfer-Geschichte "Êine Begegnung im Park" erzählt, möchte man meinen, man sei dabeigewesen, als dem Erzähler nach einer Wagner-Oper der Geist Mozarts im Bayreuther Hofgarten erscheint. Natürlich kontert/ergänzt Heiko Triebener mit der "Königin der Nacht", der "Champagner-Arie" und weiteren Highlights Mozartschen Schaffens, die er auch schon mal mit Zitaten aus dem heimischem Volksgut würzt.
Es war wieder einmal ein wunderbarer Abend, und sicher nicht der letzte dieser Art in Pettstadt...
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02. Februar 2018
„Inventur 2017“ 

Schon Kult: Bereits zum fünften Mal nahmen sich Birgit Süß und Heidi Friedrich das vergangene Jahr vor - und das darf man ruhig wörtlich nehmen. Wer auch immer in den Schlagzeilen war - oder gerne drin gewesen wäre: Er oder sie kriegte - zumindest verbal -das ab was er oder sie verdient hatte.
Umwerfend komisch - und trotzdem könnte einem durchaus das Lachen im Hals stecken bleiben.
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